Besuchen Sie uns auf der it-sa 2024!
Home>
Patch
01
Unter Patch versteht man die zeitnahe Behebung eines Fehlers oder einer Sicherheitslücke in einer in Betrieb befindlichen Software. Der Begriff „Patch“ bedeutet im Deutschen so viel wie „Flicken“ bzw. „Pflaster“. Er stammt noch aus der Zeit der Datenspeicherung auf Lochkarten: Damals wurden Patches benutzt, um einzelne Löcher in Lochkarten zuzukleben. In der Regel werden verfügbare Patches auf der Webseite des jeweiligen Softwareherstellers zum Download angeboten oder automatisch (bzw. nach Zustimmung) über die betroffene Software eingespielt. Anhand eines häufig mitgelieferten Changelogs (Änderungsprotokolls) lässt sich nachzuvollziehen, welche Fehler genau behoben wurden.
Bei Business-Software oder Betriebssystemen wie Windows kommt meist ein spezielles Verwaltungsprogramm für die Installation von Patches zum Einsatz. Für viele Anwendungen und Betriebssysteme gibt es feste Update- und Patchzyklen. Beispielsweise veröffentlicht Microsoft Patches für seine Produkte normalerweise gesammelt am zweiten Dienstag eines Monats, dem sogenannten „Patch Tuesday“. Das soll Administratoren die Planung und das Einspielen von Updates erleichtern. Sicherheitskritische Patches werden aber auch außerhalb des regulären Patchzyklus bereitgestellt.
05
Gerade für Unternehmen sind eine gute Planung und klare Prozesse in Sachen Patching das A und O, um viele Cyberrisiken zu minimieren. IT-Abteilungen sollten einem klar definierten Patch-Management-Prozess folgen und die unterschiedlichen Maßnahmen, die beim Patchen erforderlich sind, im Blick behalten.
Inventarisierung
Am Anfang steht die Inventarisierung, um sich einen Überblick über Anzahl und Art aller Endpoints (Laptops, PCs, Server und weitere Geräte) sowie der darauf installierten Software zu verschaffen.
Identifizierung
In einem zweiten Schritt geht es darum, fortlaufend Informationen zu aktuellen Sicherheitslücken und Bedrohungen zu sammeln. Außerdem sollten die jeweiligen Update- und Patchzyklen der eingesetzten Software bekannt sein.
Evaluierung und Planung
In der anschließenden Evaluierungs- und Planungsphase muss eine Risikoanalyse und Priorisierung erfolgen, um Antworten auf die Fragen zu finden, welche Systeme aktuell am meisten gefährdet sind und daher als erstes gepatcht werden müssen. Weil Patching im laufenden Betrieb immer mit Risiken wie Fehlfunktionen oder Systemausfällen verbunden ist, empfehlen sich Vorabtests in einer Pilotumgebung. Mithilfe von Rückabwicklungsplänen und Wiederherstellungsoptionen im Falle von Störungen oder Kompatibilitätsproblemen kann darüber hinaus eine gewisse Absicherung geschaffen werden.
Deployment
Wenn die Ablaufplanung für den Rollout steht, kann die Verteilung und Installation der Patches erfolgen. Im Anschluss müssen die Auswirkungen genau überprüft werden, um einzuschätzen, ob der Vorgang erfolgreich war. Durch eine abschließende Auswertung des Deployment-Prozesses lässt sich dieser kontinuierlich optimieren.
Mittels einer Patch-Management-Plattform können notwendige Patches zentralisiert und unternehmensweit installiert und überwacht werden. Ein automatisiertes Patch Management prüft im Unternehmen eingesetzte Software selbständig auf Schwachstellen und informiert über verfügbare Sicherheitsupdates, die dann automatisch eingespielt werden. Dadurch wird der Patching-Prozess nicht nur effizienter, sondern auch beschleunigt. Gerade im akuten Gefahrenfall zählt jede Minute. Der Erfolg der Installation lässt sich durch Reports überprüfen. Sollte etwas schiefgehen und ein Patch unerwartete Probleme bereiten, kann er über die Patch-Management-Lösung wieder rückgängig gemacht werden.