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OSI-Modell
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Was nützt es, wenn das Gegenüber perfekt und akzentfrei eine Fremdsprache beherrscht und anwendet, wenn man selbst jedoch nicht über das nötige „Rüstzeug“ verfügt, um sie zu verstehen? Die Verwirrung ist dann perfekt. Um genau dieses Problem in der Welt der Informationstechnologie erfolgreich zu beheben, setzt sich in der Computer- und Netzwerktechnik seit Längerem das sogenannte OSI-Referenzmodell durch. Es gliedert komplexe Vorgänge in einzelne Schritte (eigentlich: Schichten). Jeder dieser Schichten wird eine bestimmte Aufgabe zugeschrieben und sie werden übereinandergestellt – so wird garantiert, dass die Kommunikation zwischen PCs und ähnlichen Endgeräten herstellerunabhängig und -übergreifend funktioniert. Das Modell wird sehr häufig als Referenz herangezogen, wenn es darum geht, Abläufe einer Kommunikation oder Nachrichtenübermittlung exemplarisch darzustellen.
Doch wofür steht die Abkürzung ISO-OSI eigentlich? Das ist schnell erklärt: ISO ist kurz für International Organization for Standardization, also die internationale Organisation für Standardisierungen.
OSI hingegen steht für Open Systems Interconnection, also ein „offenes“ System für Kommunikationsverbindungen und Vernetzung. OSI wurde ungefähr ab 1983 von Vertretern großer Computer- und Telekommunikationsunternehmen entwickelt und sollte ursprünglich eine detaillierte Spezifikation der tatsächlichen Schnittstellen sein. Stattdessen beschloss das Komitee, ein gemeinsames Referenzmodell zu erstellen, das dann von anderen Entwicklern zur Konzeptionierung detaillierter Schnittstellen genutzt werden konnte, die wiederum zu allgemeingültigen Systemen für die Übertragung von Datenpaketen herangezogen werden können. Die OSI-Architektur wurde 1984 von der International Organization for Standardization offiziell als internationaler Standard angenommen – ein großer Erfolg für die Entwickler des Konzepts. Der Standard von 1984 wurde schließlich von ISO/IEC 7498-1:1994 abgelöst. Weitere, das OSI-Modell betreffende Standards sind beispielsweise DIN ISO 7498 und ITU-T X.200.
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Das ISO-OSI-Schichtenmodell besteht aus insgesamt sieben Schichten (im Fachjargon auch Layer genannt): nämlich dem Physical Layer, dem Data-Link-Layer, dem Network-Layer, dem Transport-Layer, dem Session-Layer, dem Presentation-Layer und dem Application-Layer. Kleiner Tipp am Rande: Die Anfangsbuchstaben der einzelnen Schichtnamen können mithilfe des Merksatzes „Please Do Not Throw Salami Pizza Away“ (zu Deutsch: „Bitte wirf keine Salami Pizza weg“) kinderleicht gemerkt werden.
Ins Deutsche übersetzt heißen die Schichten Bitübertragungsschicht, Sicherungsschicht, Netzwerk- bzw. Vermittlungsschicht, Transportschicht, Sitzungsschicht, Darstellungsschicht und Anwendungsschicht. Zum besseren Verständnis folgt hier eine kurze Übersicht der einzelnen Layer sowie ihrer Aufgaben:
7. Schicht (Application bzw. Anwendung):
Liefert Funktionen für Anwendungen sowie die Dateneingabe und -ausgabe
6. Schicht (Presentation bzw. Darstellung):
Systemabhängige Daten werden in ein unabhängiges Format umgewandelt
5. Schicht (Session bzw. Sitzung):
Steuerung der Verbindungen und des Datenaustauschs
4. Schicht (Transport):
Einer Anwendung werden Datenpakete zugeordnet
3. Schicht (Network bzw. Vermittlung):
Routing bzw. „Zustellung“ der Datenpakete zum nächsten Kommunikationsknotenpunkt
2. Schicht (Data-Link bzw. Sicherung):
Segmentierung der Pakete in sogenannte Frames und Hinzufügen von Prüfsummen
1. Schicht (Physical bzw. Bitübertragung):
Umwandlung der erhaltenen Bits (Information) in ein zum Medium passendes Signal, abschließend: physikalische Übertragung
Hinweis hierzu: Die Endgeräte und das Übertragungsmedium sind aus dem OSI-Schichtenmodell ausgeklammert. Trotzdem kann es in der Praxis vorkommen, dass die Endgeräte in der Anwendungsschicht und das Übertragungsmedium in der Bitübertragungsschicht vorgegeben sind.
Innerhalb der Application-Schicht dient die URL (Universal Ressource Locator) – in Windows-Netzwerken der NetBIOS-Name des Computers – zur Identifikation eines Computers und den Diensten, die darauf ausgeführt werden. Zur Umwandlung der URL zur IP-Adresse wird gerne die Anwendung hosts herangezogen, in der alle URLs und IP-Adressen aufgelistet sind. Da es natürlich sehr viele URLs gibt, wurde das DNS (Domain Name System) eingeführt, welches – der Einfachheit halber – hierarchisch aufgebaut ist. Die sogenannten DNS-Server sind in der Lage, zunächst unbekannte DNS-Namen beim übergeordneten DNS-Server zu erfragen. Im Windows-Netzwerk dient die Anwendung lmhosts oder aber der WINS (Server) zur Umwandlung von NetBIOS-Namen in lesbare IP-Adressen. Ist die Letztere dann der Transport-Schicht „aufgelöst“, wird ARP (Address Resolution Protocol) verwendet, um die IP-Adresse in die MAC-Adresse (Media Access Control) der Netzwerkkarte (Physical-Schicht) aufzulösen. Wichtig: Die MAC-Adresse ist die einzige definitive Adresse, anhand der man einen Computer im Netzwerk sicher identifizieren kann und sie ist fest auf einer Netzwerkkarte eingestellt.
Zu den schichtübergreifenden Funktionen (Cross Layer-Functions), also Diensten, die mehr als eine Schicht betreffen können, gehören außerdem:
Sicherheitsdienste gemäß der ITU-T X.800-Empfehlung
Verwaltungsfunktionen, die das Konfigurieren, Instanziieren, Überwachen und Beenden der Kommunikation von zwei oder mehr Einheiten ermöglichen
Multiprotocol Label Switching (MPLS) arbeitet auf einer OSI-Modellschicht, die zwischen Schicht 2 (Data-Link-Schicht) und Schicht 3 (Network-Schicht) liegt. MPLS kann zur Übertragung einer Vielzahl an Datenverkehr verwendet werden, einschließlich Ethernet-Frames und IP-Paketen
ARP übersetzt IPv4-Adressen (Network-Schicht im OSI-Modell) in Ethernet-MAC-Adressen (Data-Link-Schicht)
Domain Name Service: ein Dienst der Anwendungsschicht, der zum Nachschlagen der IP-Adresse eines Domänennamens verwendet wird
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Auch wenn nur die Schichten von 1 bis 7 offiziell im Modell definiert sind, gilt im allgemeinen Sprachgebrauch die Schicht 0 für die Verkabelung und die Hardware (quasi die „Startschicht“). Die Schicht 8 stellt den Anwender mit seinen Anforderungen dar. Somit ist ein sogenannter Schicht-8-Fehler beispielsweise eine falsche Benutzung durch den Anwender beziehungsweise ein defektes Netzwerkkabel o.ä. ein Schicht-0-Fehler.
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Wie das ISO/OSI-Schichtenmodell ist auch das TCP/IP-Modell eine Lösung, die die Funktionen eines Telekommunikations- bzw. Netzwerksystems beschreibt und, vereinfacht ausgedrückt, eine Reihe von Protokollen für die Verbindung und Kommunikation zwischen Netzwerkgeräten darstellt. Beides sind logische Modelle, beide liefern einen Rahmen für die Erstellung sowie Implementierung von Netzwerkstandards und –geräten, beide dienen dazu, komplexe Funktionen in einfachere Komponenten zu unterteilen. Eine der größten Ähnlichkeiten zwischen den beiden Systemen liegt ferner in ihrem schichtartigen Aufbau – allerdings nutzt OSI sieben Schichten, während TCP/IP nur vier verwendet.
Zudem stellt die obere Schicht für jedes Modell die Anwendungsschicht dar; sie erfüllt jeweils dieselben Aufgaben, welche jedoch – je nach Informationsgehalt – unterschiedlich aussehen.
Doch wo genau liegen die grundlegenden Unterschiede der beiden Modelle?
Während OSI drei Schichten (Application-, Presentation- und Session-Schicht) einsetzt, um die Funktionalität der oberen Schichten zu definieren, verwendet TCP/IP nur eine Schicht (Application-Schicht) für genau diesen Zweck
OSI nutzt zwei getrennte Schichten (Physical- und Data-Link-Schicht), um die Funktionalität der unteren Schichten zu definieren, während TCP/IP nur die Data-Link-Schicht heranzieht
OSI nutzt die Network-Schicht, um die Routing-Standards und -Protokolle zu definieren, während TCP/IP die sogenannte Internet-Schicht nutzt
Da beinahe alle Netzwerke heutzutage auf der Basis von TCP/IP laufen, ist dieses Modell auch im OSI-Modell berücksichtigt – viele Protokolle und Übertragungsverfahren des TCP/IP nutzen jedoch mehr als nur eine Schicht und erstrecken sich somit über mehrere OSI-Schichten, was eine genaue Zuordnung in vielen Fällen praktisch unmöglich macht.
Beim OSI-Modell, oft auch als ISO/OSI-Schichtenmodell bezeichnet, handelt es sich um ein Referenzmodell, mit dem sich die Kommunikation zwischen Systemen beschreiben und definieren lässt. Es besitzt sieben einzelne Schichten (Layer) mit jeweils klar voneinander abgegrenzten Aufgaben.
Das Konzept von OSI besteht darin, dass der Kommunikationsprozess zwischen Kommunikator und Rezipient in einem Netzwerk in sieben verschiedene Gruppen verwandter Funktionen unterteilt werden kann. Jeder kommunizierende Benutzer beziehungsweise jedes kommunizierende Programm befindet sich auf einem Gerät, das diese sieben Funktionsschichten bereitstellt. Am anderen Ende der Kommunikation sitzt dann das passende Gegenstück – ein rezipierendes Gerät, welches die Information lesen kann: Jede der sieben Schichten bedient die darüber liegende Schicht und wird wiederum von der darunterliegenden Schicht versorgt. Dadurch wird die Grundlage der digitalen Kommunikation in Netzwerken dargestellt.
Zu den transportorientierten Schichten im OSI-Modell zählen die Layer 1 bis 4 (Physical, Data Link, Network, Transport). Als anwendungsorientierte Schichten sind hingegen die Layer 5 bis 7 definiert (Session, Presentation, Application).