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Web Application Firewall (WAF)
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Eine Web Application Firewall schützt Webanwendungen vor Datendiebstahl, Kontenübernahme, schädliche Manipulation und Sabotage. Unter anderem können sich Organisationen durch den Einsatz einer WAF vor folgenden Angriffsmustern schützen:
Cross-Site Request Forgery
Angreifer bringen bei einer Cross-Site Request Forgery den Browser der Nutzer:innen dazu, manipulierte HTTP-Requests an eine Website oder Webapplikation zu schicken, um unerwünschte Aktionen auszulösen.
Cross-Site-Scripting (XSS)
Bei einem Angriff mittels Cross-Site-Scripting injizieren Cyberkriminelle durch das Ausnutzen von Sicherheitslücken schädlichen Code in Webanwendungen, um etwa sensible Informationen wie Login-Daten zu stehlen. Besonders interaktive Webseiten und -anwendungen sind hierfür anfällig. Als vorgelagerter Schutzwall verhindert eine Web Application Firewall solche schädlichen Zugriffe.
SQL-Injection
Bei einer SQL-Injection-Attacke nutzen Cyberkriminelle gezielt Sicherheitslücken aus, um etwa über Eingabemasken manipulierte Befehle oder Schadcode einzuschleusen. Dedizierte Regelsätze erlauben WAF-Lösungen, Injection-Attacken zuverlässig zu erkennen und zu vereiteln.
OWASP Top 10
Die Non-Profit-Organisation Open Web Application Security Project (OWASP) erstellt in regelmäßigen Abständen eine Liste der 10 größten Sicherheitsprobleme von Webapplikationen. Viele der darin enthaltenen Bedrohungen können durch eine Web Applikation Firewall adressiert werden.
Zero-Day Exploits
Bei Zero-Day Exploits nutzen Cyberkriminelle neu entdeckte Software-Schwachstellen wie Log4Shell oder Confluence OGNL umgehend für ihre Angriffe aus. Angepasste WAF-Regeln bieten in einer solchen akuten Bedrohungslage sofortigen Schutz, bis Patches für die anfällige Software verfügbar und eingespielt sind.
Unternehmen, die auf ihrer Website eine Web Application Firewall einsetzen, profitieren von den folgenden Vorteilen:
In Kombination mit weiteren Sicherheitsmaßnahmen bietet eine Application Level Firewall eine zusätzliche Schutzebene vor fremdem und unbefugtem Zugriff.
Webmaster können eine WAF vor mehrere Anwendungen gleichzeitig zwischenschalten. Diese Vorgehensweise ermöglicht es, bestehende Sicherheitslücken zu schließen.
Gerade bei Software, die bereits lange im Einsatz ist und nicht intern programmiert wurde, können Sicherheitslücken lange bestehen bleiben. Eine WAF bietet hier zusätzliche Sicherheit.
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Es gibt drei Arten, eine WAF-Architektur aufzubauen: Zentralisiert als Netzwerk-basiert als Hardware-Appliance oder virtuelle Appliance, Host-basiert direkt auf dem Webserver, oder ein Unternehmen nutzt eine Cloud-SaaS-Lösung. Je nach Art und Bereitstellung unterscheiden sich Funktionalität sowie zusammenhängender Aufwand immens voneinander.
Diese Web Application Firewalls sind als Hardware-Appliance oder virtuelle Appliance vor oder hinter den Webservern in das Netzwerk eingebunden, um Web-Apps vor Bedrohungen zu schützen. Die Lösungen bieten eine hohe Skalierbarkeit und Leistung, erfordern aber auch mehr Bandbreite und entsprechend performant ausgebaute Infrastruktur.
Host-basierende Web Application Firewals sind als Software oder Modul direkt auf demselben Server installiert, auf dem auch die Webanwendung gehostet wird. Sie bieten eine hohe Integration und Kontrollmöglichkeiten, erfordern aber auch mehr Ressourcen und hohen Wartungsaufwand.
Zahlreiche Anbieter haben Software-as-a-Service-Lösungen für den WAF-Einsatz entwickelt, welche in der Cloud gehostet werden und für Unternehmen einen geringeren internen Aufwand bei gleichzeitig hoher Flexibilität und Kosteneffizienz mit sich bringen. Konfiguration, Wartung und Betrieb einer Cloud Web Application Firewall erfolgen über den Provider.
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Web Application Firewalls (WAFs) sind in verschiedenen Anwendungsbereichen einsetzbar, um Webanwendungen vor Cyberangriffen und Sicherheitslücken zu schützen. Einige der wichtigsten Anwendungsbereiche von WAFs sind:
E-Commerce-Websites sind häufig Ziel von Cyberangriffen, da sie eine Vielzahl sensibler Daten wie Kreditkarteninformationen und persönliche Kundendaten verarbeiten. Eine WAF kann helfen, diese Daten zu schützen, indem sie schädliche Anfragen blockiert und so das Risiko von Datendiebstahl und Betrug minimiert.
Software-as-a-Service (SaaS)-Anwendungen bieten Unternehmen flexible und skalierbare Lösungen, sind jedoch auch anfällig für Cyberbedrohungen. Durch die Implementierung einer WAF können SaaS-Anbieter sicherstellen, dass ihre Anwendungen gegen häufige Angriffe wie SQL-Injection und Cross-Site-Scripting (XSS) geschützt sind.
Viele Branchen unterliegen strengen Datenschutz- und Sicherheitsvorschriften. Eine WAF kann Unternehmen dabei helfen, diese Anforderungen zu erfüllen, indem sie einen effektiven Schutz vor Cyberbedrohungen bietet und gleichzeitig die Integrität der Daten gewährleistet.
Viele Unternehmen nutzen interne und externe Webportale für den Austausch von Informationen und die Interaktion mit Kunden und Partnern. Eine WAF bietet eine zusätzliche Sicherheitsebene, um diese Portale vor unbefugtem Zugriff und Manipulation zu schützen.
APIs (Application Programming Interfaces) sind entscheidend für die Kommunikation zwischen verschiedenen Systemen und Anwendungen. Eine WAF kann den API-Verkehr überwachen und schädliche Anfragen blockieren, um die Integrität und Verfügbarkeit der Dienste zu gewährleisten.
Eine WAF ermöglicht Unternehmen zudem eine schnelle Reaktion auf neu entdeckte und akut ausgenutzte Software-Schwachstellen. Mithilfe individueller Regelsätze kann ein solcher Vorfall umgehend behoben oder dessen Auswirkungen abgemildert werden, ohne dass auf einen offiziellen Patch des Software-Anbieters gewartet werden muss.
Durch den Einsatz von Web Application Firewalls können Unternehmen ihre Webanwendungen effektiv schützen und gleichzeitig den Anforderungen moderner IT-Sicherheitsstrategien gerecht werden. WAFs bieten nicht nur Schutz vor bekannten Bedrohungen, sondern ermöglichen es auch, auf neue und sich entwickelnde Cyberangriffe schnell und effektiv zu reagieren.
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Eine Web Application Firewall ist nur so gut, wie ihre Filter und ihre Konfiguration. Wer hier einen Fehler macht oder zu restriktiv vorgeht, muss mit Problemen rechnen. Daher erfordert die Verwaltung einer WAF entsprechende IT-Sicherheitsfachleute, welche die Ressourcen zur Verfügung haben, die laufende Verwaltung der Firewall zu übernehmen. Unternehmen, die dies intern nicht gewährleisten können, greifen auf SaaS-Lösungen externer Provider zurück, welche den Verwaltungsaufwand übernehmen.
Der Inhouse-Betrieb einer WAF (auch bekannt als Application Level Firewall oder Web App Firewall) ist mit hohem Aufwand verbunden. Je nach Art fallen erhebliche Kosten für erforderliche Hardware, Software und Betrieb an - insbesondere Fachpersonal mit tiefen Kenntnissen in der Informationssicherheit ist oft nur schwer zu beschaffen. Abhilfe leisten hier IT-Sicherheitsdienstleister, die WAF-Lösungen als Service anbieten.
Geeignete Dienstleister verfügen über die erforderliche Branchenerfahrung, um einen effizienten Betrieb der WAF-Services sicherzustellen. Die innerhalb der WAF konfigurierten Regelsätze müssen mit den digitalen Geschäftsprozessen der jeweiligen Organisation harmonieren. Ansonsten drohen Ausfälle und Performanceeinbußen. Hierfür ist eine maßgeschneiderte Konfiguration durch den Web-Application-Firewall-Anbieter unabdingbar.
Darüber hinaus sind Compliance-Vorgaben bei der Dienstleisterwahl zu beachten, die sich aus Gesetzen und regulatorischen Vorschriften wie der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), der NIS-2-Richtlinie oder dem IT-Sicherheitsgesetz ergeben. In der Regel sind hochzertifizierte Anbieter mit Sitz im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) aus Compliance-Sicht zu bevorzugen.
Eine falsch oder schlecht konfigurierte WAF (manchmal auch Cloud WAF oder WAF Firewall genannt) bringt einige Nachteile mit sich. So kann eine fehlerhafte Implementierung etwa die Leistung von Webanwendung beeinträchtigen, indem sie zusätzliche Latenz oder Overhead verursacht. Darüber hinaus können False Positives oder False Negatives sowohl die Funktionalität als auch die Sicherheit von Webapplikationen gefährden, weil legitime Nutzeranfragen blockiert und schädliche Angriffe durchgelassen werden. All das verursacht wiederum zusätzliche Kosten für Rekonfiguration, Wartung und etwaige operative Ausfälle.
Darüber hinaus muss eine Web Application Firewall für eine bestmögliche Schutzleistung kontinuierlich überwacht und optimiert werden, um mit neuen Bedrohungsmustern Schritt zu halten, mögliche Fehler oder Schwachstellen zu beheben, und um neue Sicherheitsrichtlinien zu adressieren.
Beim Einsatz einer Web Application Firewall ist daher die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Servicepartner meist die beste Option, um Sicherheit (WAF Security) und Performance von Webanwendungen sicherzustellen.
Eine WAF (Web Application Firewall) ist eine wichtige, aber nicht allein ausreichende Komponente für die Webanwendungssicherheit, die andere Sicherheits- und Leistungstools ergänzen, aber nicht ersetzen sollte. Erst in Kombination mit anderen Sicherheits- und Performance-Tools wie etwa DDoS-Schutz, Bot Management und Load Balancing kann eine Application Level Firewall ihre Stärken voll ausspielen und zu einem holistischen Schutz von kritischen Geschäftsprozessen im Web beitragen.