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Open Source
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Nach der offiziellen Definition der Open Source Initiative genügt der freie Zugang zum Quellcode allein nicht aus, damit ein Programm als Open-Source-Software gilt. Folgende Kriterien müssen erfüllt sein:
Freie Weiterverbreitung
Die Lizenz muss es jedermann erlauben, die Software weiterzugeben oder als Teil einer Sammlung zu verkaufen. Es dürfen aber keine Lizenzgebühren verlangt werden.
Zugang zum Quellcode
Die Software muss im Quelltext in verständlicher Form verfügbar sein.
Zulässigkeit von abgeleiteten Werken
Die Lizenz muss Modifikationen und Weiterentwicklungen zulassen und deren Weitergabe unter denselben Bedingungen erlauben wie die Original-Software.
Integrität des Quellcodes des Autors
Zwar muss die Lizenz die Weitergabe von Software mit verändertem Quellcode zulassen, darf aber verlangen, dass abgeleitete Werke einen anderen Namen oder eine andere Versionsnummer tragen müssen.
Keine Diskriminierung von Personen oder Gruppen
Die Lizenz darf die Nutzung der Software nicht für bestimmte Zwecke oder Tätigkeitsbereiche ausschließen, etwa den Einsatz in Unternehmen.
Keine Nutzungseinschränkung
Die Lizenz darf die Nutzung der Software nicht für bestimmte Zwecke oder Tätigkeitsbereiche ausschließen, etwa den Einsatz in Unternehmen.
Allgemeingültigkeit der Lizenz bei Weitergabe
Die Lizenz muss für alle gelten, an die die Software weitergegeben wird. Es dürfen keine zusätzlichen Lizenzen vergeben werden.
Produktneutralität der Lizenz
Die Lizenz darf nicht davon abhängen, ob die Software Teil einer bestimmten Distribution ist. Sie muss auch dann gelten, wenn das Programm eigenständig verwendet oder zusammen mit anderer Software weiterverbreitet wird.
Keine Einschränkung anderer Software
Die Lizenz darf keine Einschränkungen für andere Software enthalten, die zusammen mit der lizenzierten Software weitergegeben wird.
Technologieneutralität
Die Lizenz darf die Weitergabe der Software nicht auf eine bestimmte Technologie beschränken.
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Synonym zu Open-Source-Software wird auch häufig die Bezeichnung „Free Software“ oder „Freie Software“ verwendet. Beide Begriffe umschreiben denselben Leitgedanken der frei zugänglichen Software – analog zum freien Wissens- und Gedankenaustausch. Laut Free Software Foundation (FSF) gibt es allerdings deutliche Unterschiede hinsichtlich der zugrundeliegenden Philosophie: Bei Open Source geht es in erster Linie um den praktischen Nutzen, der sich aus der kollaborativen Entwicklungsmethodik ergibt. Hinter dem in den 1980er Jahren entstandenen Begriff „Freie Software“ verbirgt sich zusätzlich eine soziale Bewegung, die sich für Freiheit und Gerechtigkeit einsetzt.
Nach Definition der FSF ist freie Software solche Software, die die Freiheit und Gemeinschaft der NutzerInnen respektiert.
„Frei“ bedeutet hier nicht „kostenlos“ wie in Freibier oder Freeware, sondern ist im Sinne von freie Meinungsäußerung zu verstehen. Ganz allgemein bedeutet das, dass NutzerInnen die Freiheit haben, Software auszuführen, zu kopieren, zu verbreiten, zu untersuchen, zu ändern und zu verbessern.
Dem entgegen steht proprietäre Software, deren Nutzung und Weiterverbreitung durch rechtliche Bestimmungen seitens des Herstellers stark eingeschränkt wird. Der Quellcode proprietärer Software ist nicht frei verfügbar und kann somit auch nicht eingesehen, verändert oder weitergegeben werden. Zusätzlich lässt sich solche herstellergebundene Software meist nur gegen Bezahlung verwenden. Es wird lediglich ein Nutzungsrecht in Form einer Lizenz erteilt. Die Software selbst bleibt im Besitz des Herstellers, der das Urheberrecht und somit die vollständige Kontrolle über das Produkt hat.
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Open-Source-Software bietet eine Reihe von Vorteilen. Der offensichtlichste besteht darin, dass sie in der Regel kostenlos nutzbar ist, weil anders als bei kommerzieller Software keine Lizenzgebühren fällig werden. Außerdem besteht nicht die Gefahr eines Vendor Lock-in, der einen späteren Wechsel zu einem anderen Produkt oder Anbieter erschwert. Unternehmen können Open-Source-Software je nach zugrundeliegender Lizenz an ihre Bedürfnisse anpassen (lassen), um maßgeschneiderte Lösungen zu finden.
Ein zentraler Vorteil liegt zudem in der meist sehr engagierten Entwickler-Community: Da viele unabhängige Entwickler gemeinsam am Code arbeiten und ihn fortlaufend überprüfen, werden Fehler sowie Sicherheitslücken häufig schnell gefunden und beseitigt. Das wirkt sich positiv auf Qualität, Stabilität und Sicherheit der Software aus.
Die Vorteile von Open-Source-Software im Überblick:
Keine Lizenzgebühren
Keine Abhängigkeit von einem Hersteller
Transparenz durch Einblick in den Quellcode
Interoperabilität durch offene Standards und Dateiformate
Software lässt sich flexibel an eigene Bedürfnisse anpassen
Zügige und effiziente Fehlerbehebung durch Vielaugenprinzip und Schwarmintelligenz
Hohe IT-Sicherheit, weil jedermann den Code auf Schwachstellen oder Hintertüren prüfen kann
Einsparungen durch geteilte Entwicklungskosten innerhalb von Open-Source-Projekten
Geringerer Entwicklungsaufwand durch Einsatz von OSS-Komponenten
Beschleunigte Innovation, weil nicht alle Teile einer Software neu geschrieben werden müssen und Unternehmen ohne Kostenrisiko verschiedene Lösungen ausprobieren können
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Aktiv gepflegte Open-Source-Software gilt mindestens als genauso sicher wie proprietäre Software. Ihr größter Vorteil ist die Transparenz: Da der Quelltext frei zugänglich ist, kann jede Person mit den erforderlichen Programmierkenntnissen den Code selbst prüfen statt auf Sicherheitsversprechen des Herstellers vertrauen zu müssen.
Open-Source-KritikerInnen argumentieren in diesem Zusammenhang genau umgekehrt, dass gerade der freie Zugang zum Quelltext das Einschleusen von Schadcode erleichtere. Laut „The 2020 State of Octoverse“-Report der Versionsverwaltungsplattform GitHub sind jedoch nur 17 Prozent aller Sicherheitslücken in Open-Source-Software auf böswillige Eingriffe in den Code (z.B. versuchte Installation von Backdoors) zurückzuführen, die restlichen 83 Prozent resultieren aus Programmierfehlern. In der Regel werden dank des Vielaugenprinzips solche Probleme oder Sicherheitslücken rasch erkannt und zeitnah durch die Entwicklergemeinde behoben.
Darüber hinaus sind die normalerweise namentlich bekannten EntwicklerInnen einer Open-Source-Software auch auf ihren guten Ruf bedacht und wollen nicht mit schädlichem Code in Verbindung gebracht werden. Allein schon deshalb genießt Sicherheit bei Open-Source-Projekten seit jeher einen hohen Stellenwert. Das bedeutet nicht, dass Open-Source-Software per se sicher ist. Aber vertrauenswürdige Projekte mit einem kontrollierten Entwicklungsprozess und einer engagierten Community liefern mindestens genauso sichere Produkte wie Hersteller proprietärer Software.