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Geoblocking und Geotargeting
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Grundlage für die meisten Lokalisierungsmethoden bildet die Zuordnung einer IP-Adresse oder einer MAC-Adresse zum realen geografischen Standort eines mit dem Internet verbundenen Computers oder eines mobilen Geräts. Die Zuordnung umfasst eine ganze Reihe an Informationen, wie Länder, Regionen, Städte sowie die entsprechenden Breiten- und Längengrade. Hinzu kommen Daten über den verwendeten Internetdienstanbieter und zum Domainnamen. Für die Zuordnung kommen unterschiedliche Methoden und Technologien zum Einsatz:
Geo-Datenbanken mit API
Kommerzielle Anbieter halten die Lokalisierungsdaten für IP-Adressen in großen Datenbanken bereit. Service-Dienstleister können die Informationen per Schnittstelle automatisiert abrufen und dadurch ihre Produkte um die oben beschriebenen Funktionen erweitern. Daneben sind auch freie Datenbanken zur Lokalisierung von IP-Adressen verfügbar; die Genauigkeit der Angebote – sowohl kostenpflichtiger als auch kostenloser Dienste – variiert stark je nach Einsatzzweck und -gebiet. In der Regel steigt die Fehlerquote der Datenbanken mit zunehmenden Präzisionsvorgaben – benachbarte Städte oder Regionen werden daher des Öfteren miteinander verwechselt. Da für die meisten Internet-Dienste eine Länder-spezifische Unterscheidung vollkommen ausreicht, fällt dieser Schwachpunkt weniger ins Gewicht.
Hochpräzises Geotargeting mittels Wi-Fi, Bluetooth und GPS
Bei Mobilgeräten erlauben Funkmodule eine exakte Lokalisierung per Wi-Fi, Bluetooth und GPS, wodurch sogar eine genaue Bestimmung von Nutzern innerhalb von Gebäuden möglich ist. Die präzise Lokalisierung von Mobilgeräten wird etwa für die Indoor-Navigation in großen Gebäudekomplexen wie Flughäfen, Einkaufszentren oder auch Parkhäusern genutzt. Betreiber von Shopping-Malls und Supermärkten können mit der Positionsbestimmung außerdem praxisnahe Marktforschung betreiben, um Rückschlüsse auf die Beliebtheit einzelner Produkte zu ziehen. Darüber hinaus erlaubt präzises Geotargeting auch eine gezielte Ausspielung von Werbung auf die Endkundengeräte. Mittels Push-Benachrichtigung informieren dabei unter anderem Shop-Betreiber ihre Kund:innen über laufende Aktionen in naheliegenden Filialen.
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Ebenso oftmals kritisiert wird die technische Umsetzung der Sperren, die zumeist über die Provider erfolgt. Für technisch versierte Anwender:innen stellt eine Sperre per DNS kaum ein Hindernis dar. Mittels VPN-Proxys, dem Tor-Netzwerk oder auch alternativer DNS-Anbieter können Ländersperren mit nur wenigen Klicks umgangen werden. Streaming-Anbieter sind daher schon dazu übergegangen, einzelne VPN-Dienste auf ihren Portalen zu sperren, um zumindest diese Umgehungsoption zu schließen.