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E-Rezept App

Was ist ein E-Rezept?

Banküberweisungen, Bestellungen oder zum Beispiel auch die Übermittlung der Steuererklärung – viele Dinge des alltäglichen Lebens laufen inzwischen digital ab. Auch das Arztrezept wird in naher Zukunft dazugehören. Ab Januar 2022 wird das sogenannte E-Rezept bundesweit verpflichtend eingeführt. Damit wird das Leben für die ausstellenden Ärzte und die gesetzlich Versicherten noch einmal einfacher. Der Schutz der hochsensiblen Daten, die dabei zukünftig elektronisch übermittelt werden, ist von enormer Bedeutung.

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E-Rezept: eine Definition

Rund 500 Millionen Rezepte werden jedes Jahr in der Bundesrepublik Deutschland ausgestellt. Doch die Tage des klassischen Papier-Rezeptes sind gezählt: Mit der Einführung des elektronischen Rezeptes (E-Rezept) wird das ausgedruckte Muster-16-Formular schon seit Mitte dieses Jahres 2021 für gesetzlich Krankenversicherte zunehmend zum Auslaufmodell. Auch wenn die Verschreibung in naher Zukunft nur noch gänzlich digital vorliegt, hat sie dennoch den Rechtsstatus einer Urkunde. Es ist geplant, dass auch privat Versicherte in Zukunft E-Rezepte empfangen und einlösen können. Darüber hinaus werden weitere Rezept-Formulare digitalisiert, darunter Betäubungsmittelrezepte, T-Rezepte (Sonderrezepte für bestimmte Wirkstoffe), DiGA-Verordnungen, Grüne Rezepte.

DasE-Rezept ist lediglich ein Baustein innerhalb der sehr umfassenden Digitalisierungs-Initiative der Bundesregierung.

Die sogenannte Telematikinfrastruktur (TI) vernetzt alle Akteure des Gesundheitswesens und gewährleistet den sektoren- und systemübergreifenden sowie sicheren Austausch von Informationen. Sie ist ein geschlossenes Netz, zu dem nur registrierte Nutzer (Personen oder Institutionen) mit einem elektronischen Heilberufs- und Praxisausweis Zugang erhalten.

Das Gesetz, das nun auch die Ausstellung und Einlösung eines ärztlichen Rezeptes auf digitalem Wege ermöglicht, ist seit dem 20. Oktober 2020 in Kraft. Anders als das altbewährte Papier-Rezept verfügt das E-Rezept über zusätzliche digitale Anwendungen: Dazu gehören nützliche Funktionen wie die Medikationserinnerung oder der Medikationsplan mit eingebautem Wechselwirkungscheck. So ist sichergestellt, dass es bei der Einnahme mehrerer Medikamente nicht zu unerwünschten Wechselwirklungen kommen kann.

Tabletten

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Wann kommt das E-Rezept?

Seit dem 1. Juli 2021 läuft bereits in einigen ausgewählten Praxen in Berlin-Brandenburg eine Testphase zur Ausstellung von E-Rezepten. Es ist geplant, dass ab dem 1. Oktober Ärztinnen und Ärzte auch bundesweit auf zunächst noch auf freiwilliger Basis E-Rezepte ausstellen können. Voraussetzung dafür ist, dass die potenziell beliefernde Apotheke in der Lage ist, die E-Rezepte bereits zu verarbeiten. Ab Januar 2022 ist das E-Rezept bei der Verordnung von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln dann bundesweit verpflichtend.

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Wie funktioniert das E-Rezept?

Wie bei der Einführung der meisten digitalen Prozesse ist auch beim E-Rezept die Idee dahinter, das Leben für alle Beteiligten einfacher zu machen.

Schritt 1 – Die Ausstellung in der Praxis

Auf Ärzte-Seite wird die Verordnung wie gewohnt über die Verordnungssoftware in der Praxis erstellt. Das E-Rezept wird anschließend mit dem elektronischen Heilberufsausweis signiert und abgeschickt – im Idealfall mit nur zwei Klicks. Wie das herkömmliche Rezept auf Papier muss auch das E-Rezept unterschrieben werden – und zwar mit einer sogenannten qualifizierten elektronischen Signatur (QES). Das Sicherheits-Level einer solchen QES ist sehr hoch: Ärzte und Psychotherapeuten müssen dafür nicht nur den elektronischen Heilberufsausweis (eHBA) in ein entsprechendes Lesegerät stecken, sondern auch noch eine PIN eingeben. Das E-Rezept wird nach der Signatur verschlüsselt an den Fachdienst E-Rezept in der Telematikinfrastruktur übermittelt. Dort steht es bis zu 100 Tage nach Einlösen des Rezeptes zur Verfügung. Für den Arzt ist damit alles erledigt.

Schritt 2 – Vom Arzt zum Versicherten

Der Versicherte kann auf das E-Rezept mithilfe eines Tokens zugreifen. Dabei hat er die Wahl: Entweder der Versicherte lässt sich das elektronische Rezept direkt digital in der E-Rezept-App der gematik anzeigen oder er lässt sich den Token als Datamatrix-Code ausdrucken. Im Gegensatz zum Ausdruck kann der Versicherte mithilfe des digitalen Codes in der E-Rezept-App die Verfügbarkeit von verordneten Medikamenten bei bis zu drei (Online-)Apotheken vorab elektronisch abfragen.

Schritt 3 – Die Einlösung in der Apotheke

Dann geht es weiter wie gewohnt: Das E-Rezept muss in einer (Online-)Apotheke in Deutschland eingelöst werden. Dabei wird der Token digital der Apotheke der Wahl zugewiesen. Den ausgedruckten Datamatrix-Code kann vor Ort jede Apotheke mit einem Scanner einlesen, sich die Rezeptinformationen aus der Telematikinfrastruktur anzeigen lassen und dann direkt in das Warenwirtschaftssystem übernehmen.

Sobald die Verfügbarkeit eines Arzneimittels angefragt wird, werden der ausgewählten Apotheke alle Rezeptinformationen angezeigt, die zur Überprüfung der Lagerbestände benötigt werden. Die Anfragen können direkt im Warenwirtschaftssystem eingesehen und beantwortet werden.

Nach der Dispensierung wird eine durch den Fachdienst signierte Quittung ausgestellt, die die Apotheke für die Abrechnung mit der Krankenversicherung verwenden kann.

Teile vom E-Rezept

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Wie sicher ist das E-Rezept?

Noch ist das E-Rezept nicht allgemeinverpflichtend eingeführt und befindet sich in der Testphase. Dennoch hat die digitale Übermittlung hochsensibler und sehr persönlicher Informationen bereits das Interesse von Cyberkriminellen geweckt. Die Allianz listet Cybervorfälle in ihrem Risk Barometer 2021 als die größte Bedrohung für das Gesundheitswesen. Speziell seit Beginn der Coronapandemie haben BKA, Interpol und BSI einen massiven Anstieg von Cyberangriffen auf den Sektor festgestellt. Neben Kliniken und Laboren waren vor allem die Systeme von Warn-Apps sowie Info- und Impfportale betroffen. Im modernen Gesundheitswesen müssen digitale Gesundheitsakten, vernetzte Diagnose- und Behandlungssysteme sowie Telematik Infrastruktur, digitale Plattformen für Information, Verwaltung, Terminvergabe oder Patientenversorgung zuverlässig abgesichert sein – Ausfälle gefährden hier im schlimmsten Fall Menschenleben.

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E-Rezept: Das müssen Sie wissen

Das E-Rezept wird das Leben für Ärzte und Patienten erheblich vereinfachen und bietet eine Reihe von Vorteilen, die das Papier-Rezept nicht leisten kann. Die digitale Verschreibung ist lediglich ein Baustein der großangelegten Initiative der Bundesregierung, das deutsche Gesundheitswesen zu vernetzen. Die elektronische Übermittlung hochsensibler Daten weckt leider auch das Interesse von Cyberkriminellen und erfordert ein hohes Maß an Absicherung der zugrundeliegenden Prozesse.

Genau das bietet Myra Security als vom Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) qualifizierter DDoS-Schutzanbieter, der alle 37 Leistungsmerkmale vollständig erfüllt: Myra entwickelt und betreibt hochzertifizierte Schutzlösungen zur Absicherung digitaler Geschäftsprozesse. Als Spezialanbieter für sensible und kritische Infrastrukturen haben wir langjährige Erfahrung im Schutz von Unternehmen und Organisationen im Gesundheitswesen, und schützen beispielsweise die Infrastrukturen des Bundesministeriums für Gesundheit, der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) oder der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Kunden in diesen hochregulierten Bereichen profitieren von zertifizierter Sicherheit und Konformität mit DSGVO, IT-SiG 2.0, BSI-KRITIS und branchenspezifischen Standards.