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Blockchain
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Im Vergleich zu klassischen Datenbanken oder Cloud-Architekturen bieten Blockchain-basierte Lösungen eine Reihe von Vorteilen. Zu den wichtigsten Attributen der Technologie zählen:
Verfügbarkeit & Ausfallsicherheit:
Gegenüber zentralisierten Systemen besitzen Blockchain-Lösungen eine Reihe von Vorteilen. Allein der architektonische Aufbau gewährleistet eine hohe Ausfallsicherheit. Während klassische Datenbanken auf zentralen Servern betrieben werden, auf die wiederum Clients zur Abfrage und Bearbeitung der Daten zugreifen, wird die Datenbasis in einem Blockchain-Netzwerk gemeinschaftlich verwaltet. Kommt es zu technischen Ausfällen bei einem Knoten, stehen die Daten immer noch über sämtliche andere Instanzen bereit. Dahingegen verursachen Serverprobleme bei zentralisierten Architekturen meist eine eingeschränkte Verfügbarkeit, je nach Grad der Redundanz.
Sichere Werteübertragung:
Transaktionen in der Blockchain werden technologisch verifiziert und dokumentiert. Somit sind vorgenommene Übertragungen von Werten und Daten für alle beteiligten Instanzen im Netzwerk transparent rückverfolgbar und manipulationssicher festgehalten.
Keine Zwischeninstanzen:
Alle Transaktionen im Netzwerk erfolgen Peer-to-Peer (P2P) ohne vermittelnde Zwischeninstanzen wie Banken, Notare oder Staaten. Durch diesen Verzicht auf vertrauensbildende Intermediäre lassen sich Geschäftsprozesse hochautomatisieren, was zu Zeit- und Kostenersparnissen führt. Großes Potenzial hat die Blockchain-Technologie daher etwa in der Logistik für automatisierte Lieferketten und dergleichen.
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Frei von Nachteilen und problematischen Eigenschaften ist auch die Blockchain nicht, zumal viele Blockchain-Lösungen noch mit Kinderkrankheiten zu kämpfen haben. Die größten Mankos der Blockchain-Technologie betreffen:
Ressourcen-Bedarf:
Speziell das Proof-of-Work-Konzept erfordert immense Rechenkapazitäten und Energie. So lag der durchschnittliche Stromverbrauch von einer einzigen Bitcoin-Transaktion 2020 bei 741 Kilowattstunden. Zum Vergleich: Mit derselben Energiemenge lassen sich knapp 500.000 Visa-Transaktionen vornehmen (Quelle: Statista). Daneben ist auch der kumulative Speicherbedarf verzweigter Blockchain-Datenbanken um ein Vielfaches höher als bei zentralisierten Server-Systemen.
Langsam:
Der hohe technologische Aufwand zur kryptografischen Verifizierung der Transaktionen macht Blockchain-Lösungen vergleichsweise langsam. Zentralisierte Cloud-Architekturen arbeiten schneller und können weitaus mehr Transaktionen im direkten Vergleich tätigen.
Fehlende Praxistauglichkeit:
Auch wenn das hohe Potenzial Blockchain-basierter Lösungen unumstritten ist, steckt die Technologie immer noch in den Kinderschuhen. Es mangelt an Standardisierung und Übersichtlichkeit. So kritisiert etwa das BSI die unübersichtliche Fülle an verfügbaren Lösungen, die die planungssichere Auswahl eines konkreten Produkts schwierig macht. Praxistaugliche Umsetzungen sind nur für wenige Unternehmen und Branchen verfügbar und die Anbindung von Legacy-Systemen gestaltet sich problematisch. Darüber hinaus ist IT-Fachpersonal mit den erforderlichen Blockchain-Kenntnissen Mangelware auf dem umkämpften Arbeitsmarkt.
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Es gibt zahlreiche Blockchain-basierte Lösungen, die die Eigenschaften der dezentralen Datenverarbeitung nutzen. Am meisten Potenzial entwickeln Blockchain-Lösungen, wenn sie direkt auf den positiven Attributen der Technologie aufbauen. Zu den bekanntesten Einsatzgebieten zählen:
Das prominenteste Beispiel für die Blockchain ist die Kryptowährung Bitcoin, die regelmäßig mit abenteuerlichen Kursschwankungen in den Schlagzeilen landet. Aufgrund der extremen Volatilität sind Bitcoin und die Mehrheit anderer Blockchain-Token für normale Zahlungsgeschäfte ungeeignet. Viel mehr dienen die Kryptowährungen derzeit als spekulatives Investment für risikofreudige Anleger.
Abseits von Kryptowährungen kommt die Blockchain aktuell etwa in der Logistik zur automatisierten Verfolgung von Lieferketten und zur Abwicklung von Zoll- und Steuerformalitäten per Smart Contract zum Einsatz. Erste Pilotprojekte internationaler Redereien und Seehäfen laufen bereits seit einigen Jahren. Durch den Einsatz der Blockchain kann die erforderliche Handelsdokumentation transparenter, schneller und kosteneffizienter erfolgen. Dokumente werden dazu elektronisch und automatisiert zwischen den einzelnen Handelspartnern und den zuständigen Zollbehörden übermittelt, validiert und genehmigt.
Der digitale Corona-Impfpass setzt ebenfalls auf die Blockchain. Mit der Lösung sollen BürgerInnen die Möglichkeit erhalten, elektronisch ihren Impfstatus zu teilen. Etwa für den Besuch von Veranstaltungen oder für den Check-in am Hotel und Ähnliches. Die Daten zur Impfung sowie personenbezogene Angaben wie Name, Adresse oder Personalausweisnummer landen hier verschlüsselt auf insgesamt fünf Blockchains. Für BürgerInnen ist indessen nur der dazugehörige QR-Code relevant, der zum Abgleichen der Daten dient. Den Code kann man wahlweise ausgedruckt oder in einer Software-basierten Wallet auf dem Smartphone nutzen.