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5G
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Die bisher verfügbare 5G-Technik benötigt zum Verbindungsaufbau meist noch ein vorhandenes 4G-Netz, funktioniert also nicht selbstständig. Daher spricht man hier von 5G Non-Standalone (5G NSA). Das volle Potenzial von 5G wird sich erst mit eigenständigen Netzen (5G Standalone, 5G SA), aufgerüsteter Technik hinter den Sendemasten und kompatiblen Endgeräten ausschöpfen lassen.
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Die 5G-Technologie ermöglicht theoretisch Datenraten von bis zu 20 GBit/s und damit eine bis zu 20-mal schnellere Datenübertragung als die Vorgängergeneration. Zugleich verspricht 5G Latenzzeiten bis unter einer Millisekunde, was erstmals Datenkommunikation in Echtzeit erlaubt. Der Energiebedarf soll ebenfalls geringer ausfallen als bei 4G und es sollen bis zu 1000-mal mehr Endgeräte pro Quadratkilometer vernetzbar sein. Dadurch ergeben sich zahlreiche neue Anwendungsmöglichkeiten im professionellen und privaten Umfeld.
Verbesserte Machine-to-Machine-Kommunikation (M2M) zur Automatisierung (z. B. drahtlos angebundene Fertigungsroboter)
Echtzeitkommunikation als Grundlage für vernetzten Straßenverkehr und autonomes Fahren
Garantierte Netzverfügbarkeit (z. B. für Notdienste) durch Service-Levels oder private Campusnetze (geschlossene 5G-Netze für ein lokales Firmengelände, eine Universität oder einzelne Gebäude)
Telemedizin (z. B. Augmented Reality, Video-Direktverbindung oder smarte Messgeräte)
Digitale Landwirtschaft (z. B. Fernsteuerung von Landmaschinen oder Einsatz digitaler Mess- und Steuerungstechnik)
Kürzere Ladezeiten und schnellerer Seitenaufbau (z. B. beim Surfen oder Videostreaming)
Sehr niedrige Reaktionszeit (z. B. beim Online- oder Cloud-Gaming)
Bessere Abdeckung und Stabilität der Verbindung (z. B. bei Großveranstaltungen oder im Zug)
Verbesserte Mobilfunktelefonie („Voice over 5G“)
Mögliche Festnetz-Alternative für Gigabit-Internet
Neue Anwendungsfelder wie Augmented bzw. Virtual Reality in Echtzeit, ultrahochauflösendes Live-TV (5G Broadcast) oder 4K-Videotelefonie
Gigabit-Mobilfunk bietet bisher kaum Mehrwert für Verbraucher
Noch mangelnde Verfügbarkeit (primär in ländlichen Regionen)
Mehr Sendeantennen für gleichmäßige Netzabdeckung erforderlich als bei 4G
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Natürlich kann es auch im 5G-Netz keine hundertprozentige Sicherheit geben. Sicherheitsforscher haben bereits mehrere Schwachstellen in den Netzwerkprotokollen aufgedeckt, die unter anderem Man-in-the-Middle-Angriffe und DoS-Attacken ermöglichten. Generell sind Software-Schwachstellen eines der Haupteinfallstore von Cyberkriminellen. Und da Software bei 5G-Infrastrukturen eine bedeutende Rolle einnimmt, ist auch das davon ausgehende Risikopotenzial immens.
Ebenso können ab Werk oder nachträglich in Netzkomponenten eingebaute Hintertüren ein Risiko darstellen. Sie ermöglichen unter anderem das Ausspähen von Daten oder sogar das Durchführen von Sabotage-Angriffen. In diesem Zusammenhang besteht auch das Risiko von staatlicher Einflussnahme.
So steht der chinesische Netzausrüster Huawei als einer der Hauptlieferanten von 5G-Komponenten vielerorts in der Kritik. Beispielsweise werfen die USA ihm Spionage im Auftrag der chinesischen Regierung vor. Deswegen sieht das Sicherheitsgesetz (IT-SiG 2.0) vor, kritische Bauteile von Lieferanten einer strengen Prüfung zu unterziehen und „nicht vertrauenswürdige“ Hersteller vom Aufbau des 5G-Netzes auszuschließen.
Mit zunehmender Verbreitung des neuen Mobilfunkstandards wird sich zwangsläufig auch die Schlagkraft Botnetz-gestützter DDoS-Angriffe erhöhen. Denn via 5G werden künftig noch mehr IoT-Geräte mit deutlich höheren Datenraten vernetzt sein. Werden diese nicht ausreichend abgesichert, steht Cyberkriminellen damit weitaus mehr Angriffsbandbreite zur Verfügung, die sie für stärkere Attacken missbrauchen können.