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Was ist ein Botnet?

Als Botnet bezeichnet man den Zusammenschluss mehrerer autonom tätiger Programme (Bots) zu einem Netzwerk. Botnetze sind beliebte Angriffswerkzeuge von Cyberkriminellen.

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Beispiel eines Botnets

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Botnet: eine Definition

Botnetze bestehen in der Regel aus tausender miteinander vernetzter Bots. Der Name Bot leitet sich aus dem Englischen “Robot” ab und deutet damit auch auf die primäre Funktionalität der Tools hin. Bots erledigen selbstständig vordefinierte Aufgaben. Als Schadsoftware operieren die Bots meist ohne Kenntnis des Anwenders auf gekaperten PCs, Netzwerkservern und anderen vernetzten Geräten aus dem Internet der Dinge (IoT), die zusammengeschaltet das Botnetz ergeben. Auch IP-Kameras, Netzwerkdrucker, Smart-TVs und ähnliche Geräte können Teil eines Botnetzes werden. Im Zusammenschluss bilden die Bots als kollektives Botnetz eine mächtige Waffe, um schädliche Aktionen gegen Unternehmen oder Organisationen durchzuführen.

Halbgeschlossener Laptop mit Sperrbildschirm

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Wie funktioniert ein Botnet?

Botnets funktionieren als Distributed Computing Networks, das bedeutet, dass die zusammengeschlossenen Computer zwar miteinander kommunizieren, allerdings unabhängig voneinander arbeiten. Die Aufgaben des Botnets erfüllt der Computer im Hintergrund, meist ohne dass der Nutzer etwas davon mitbekommt. Damit der Bot agieren kann, muss der Rechner eingeschaltet und mit dem Internet verbunden sein.

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Wie entsteht ein Botnet?

Die Entstehung eines Botnetz erfolgt in mehreren Stufen:

1. Infizierung von ungeschützten Computern

Die Infizierung eines Computers kann auf unterschiedliche Arten erfolgen, beispielsweise über eine infizierte Website, welche Schadsoftware unterschiebt. Auch die Infizierung über E-Mails kommt häufig vor, entweder über Anhänge, welche den Schadcode enthalten oder über Links, die wiederum auf eine infizierte Website führen. Es kommt auch vor, dass Nutzer ein ganz anderes Programm installieren, welches einen Trojaner enthält – auch so wird die Tür für das Botnet geöffnet.

2. Eingliederung in das Botnet

Die infizierten Computer werden Teil einer automatisierten Gruppe von Computern, welche sich durch das gesamte Internet spannt und zahlreiche Computer zu riesigen Botnetzen miteinander verbindet. Zumeist setzen Cyberkriminelle Botnetze für Angriffe über das Internet ein. Zur Steuerung der Bots nutzen die Betrüger sogenannte Command-and-Control-Server (C&C), über diese läuft die Kommunikation und die Datenübertragung zu den einzelnen Bot-Programmen im Netzwerk.

3. Verwendung des Botnets

Legal finden Botnets beispielsweise beim Data Mining für Kryptowährungen Einsatz. Doch Botnets, welche ohne das Wissen der Computernutzer aufgebaut werden, kommen vor allem für kriminelle Zwecke zum Einsatz:

Denial-of-Service-Angriffe (DDoS)

Bei den mittels Botnetzen getätigten Angriffen kann es sich etwa um DDoS-Attacken (Distributed-Denial-of-Service, deutsch wörtlich verteilte-Verweigerung-des-Dienstes-Angriff) handeln, bei denen die Angreifer auf eine Überlastung des anvisierten Ziels im Internet abzielen. Die im Bot-Netzwerk verbundenen Systeme senden hierzu unzählige sinnfreie Anfragen an einen spezifischen Webserver, bis dieser aufgrund der schieren Masse an Requests in die Knie geht.

Spam

Eine der gängigsten Verwendungsarten von Botnets ist der massenhafte Versand von Spam-E-Mails.

Phishing

Auch der unbemerkte Versand von Phishing-E-Mails von betroffenen Computern aus ist ein häufiger Zweck von Botnets.

Datenraub

Über Botnets können Kriminelle an sensible Nutzerdaten gelangen, welche sie entweder selbst verwenden oder verkaufen können.

Proxy

Mit Hilfe von Proxys kann über den infizierten Computer eine Verbindung zu einem dritten Computer hergestellt werden. Die eigentliche Ursprungs-Adresse wird dabei verborgen.

Zielgerichtete Werbeanzeigen

Dem Nutzer des befallenen Computers können im Browser spezielle Banner-Werbeanzeigen angezeigt werden. Unter anderem ist es so möglich, ein gefälschtes Antispyware-Programm anzubieten.

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Bekannte Botnets

Im Laufe der Jahre haben einige Botnets eine gewisse Berühmtheit erlangt, oft auch erst nach ihrer Zerschlagung.

Mirai

Bei Mirai handelt es sich um eine Linux-Schadsoftware, welche vor allem Sicherheitslücken in Alltagsgegenständen, die über das Internet of Things vernetzt sind, ausnutzt, um Schadcode aufzuspielen. 2016 umfasste das ursprüngliche Botnet 500.000 kompromittierte IoT-Geräte rund um den Globus. Zu einem späteren Zeitpunkt waren ganze 3 Millionen Geräte betroffen. Von 2016 bis 2018 wurden unter anderem Angriffe auf Minecraft-Server mit Hilfe von Mirai durchgeführt. Ebenfalls 2016 wurde der DNS-Dienstanbieter Dyn attackiert. Dadurch fielen zahlreiche große Anbieter über Stunden hinweg aus, darunter Twitter, Spotify und auch Amazon.

Necurs

Im März 2020 gelang Microsoft gemeinsam mit Partnern aus 35 Ländern die Zerschlagung von Necurs. Das Botnetz setzte sich aus über 9 Millionen infizierten Rechnern zusammen und galt als eines der aktivsten Netzwerke seiner Art. Cyberkriminelle nutzten Necurs mitunter für Aktien-Betrug sowie zur Verbreitung von E-Mail-Spam und Schadsoftware wie den Trojaner GameOver Zeus. Microsoft entwickelte eigens für Necurs eine Scan-Software zur Überprüfung von Windows-PCs.

Reaper

Das 2017 entdeckte Botnet Reaper gilt als eine Art Nachfolger von Mirai. Auch diese Schadsoftware hatte es vor allem auf smarte Alltagsgeräte abgesehen. Schätzungen zufolge infizierte Reaper 10.000 bis 20.000 IoT-Geräte.

Avalanche

Bei Avalanche handelte es sich um ein weltweit agierendes Netzwerk, welches über 20 Botnets in sich vereinte. Ende 2016 gelang es den Ermittlungsbehörden, Avalanche zu zerschlagen. Das Netz wurde in erster Linie für Phishing genutzt: Im Jahr 2009 soll es sogar für zwei Drittel aller Phishing-Versuche verantwortlich gewesen sein.

Bredolab

Das russische Botnet Bredolab diente vor allem zum Versand von Spam-E-Mails mit Schadsoftware. Auch dieses Botnetz wurde 2010 zerschlagen. Zu diesem Zeitpunkt soll es bereits aus Millionen von befallenen Zombie-Computern bestanden haben.

Mariposa

Mariposa gehört zu den größten Botnets, die bisher aufgedeckt wurden. 13 Millionen Computer in 190 Ländern waren von Mariposa betroffen, das vor allem dem Datenraub diente und Ende 2009 zerschlagen wurde. Das Netz hatte da bereits die Daten von 800.000 Usern gesammelt, darunter auch Zugangsdaten zu Online-Banking, E-Mail-Konten und Unternehmensnetzwerken.

Dridex

Dridex verschwand 2016 von der Bildfläche, war davor jedoch ein Botnet, dessen Hauptzweck darin bestand, an Bank- und Kreditkartendaten zu kommen. Betroffen waren Windows-User, die E-Mail-Anhänge mit Word oder Excel öffneten, über welche die Dridex-Malware auf dem Computer installiert wurde.

Echobot

Echobot ist der aktuellste Mirai-Nachfolger. Er ist seit 2019 aktiv. Das Besondere an Echobot ist, dass das Botnet die Schwachstellen einer Vielzahl von Geräten ausnutzt. Dabei hält sich das Netzwerk nicht an eine bestimmte Kategorie, sondern greift unter anderem Router, Kameras und Networking-Software an.

Person arbeitet an einem Laptop mit Code auf dem Bildschirm

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Wie erkennt man, dass Geräte Teil eines Botnets geworden sind?

Meistens erfolgt der Befall mit der Schadsoftware, ohne dass der Nutzer ihn zur Kenntnis nimmt. Es ist nicht leicht, ein Botnet zu erkennen, dennoch gibt es einige Hinweise, die speziell an PCs auf eine installierte Botmalware schließen lässt:

  • entsprechende Warnungen von Virenscannern oder Anti-Spyware-Programmen

  • neue und unbekannte Prozesse im Task Manager

  • ggfs. verlangsamte Internetverbindung

Jedoch muss keinesfalls eines dieser Symptome auftreten. Deshalb ist es umso wichtiger, Botnetzen vorzubeugen und sich bereits im Vorfeld vor Angriffen zu schützen.

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Was bietet Schutz vor Botnetzen?

1. Schutz einzelner Geräte

Computer-Systeme lassen sich vor einer Infektion mit Bot-Schadsoftware vor allem durch den Einsatz aktueller Software schützen. Wer Sicherheitsupdates für Betriebssystem und Programme zeitnah einspielt, verringert damit die potenzielle Angriffsfläche für digitale Attacken. Bei der Verwendung von vernetzten Geräten ist außerdem zu prüfen, ob eine IP-Kamera, ein Scanner oder andere Geräte unbedingt mit dem Internet verbunden sein müssen, oder ob nicht ein Zugriff aus dem lokalen Netzwerk ausreichend ist. Dadurch verringert sich die Angriffsfläche für Attacken und die Geräte können nicht ohne weiteres für schädliche Zwecke missbraucht werden.

2. Schutz vor DDoS-Attacken

Werden Unternehmen durch Botnetze mittels DDoS-Attacken angegriffen, lässt sich der Betrieb von Online-Diensten und anderen Netz-basierten Services nur noch durch einen speziellen DDoS-Schutz aufrechterhalten. Lösungen für die DDoS-Prävention sind sowohl als Appliance für den Einsatz on premisses sowie auch als SECaaS-Dienstleistung erhältlich, letztere Variante ist nicht durch die verfügbare Bandbreite des eigenen Anschlusses gedrosselt und daher weitaus agiler einsetzbar. DDoS-Schutzlösungen reinigen mit besonderen Filtertechniken den eingehenden Traffic und unterscheiden so zwischen validen Anfragen und schädlichen Zugriffen, die abgeleitet werden. Manche Unternehmen, die besonders häufig von DDoS-Attacken betroffen sind, lassen ihre DDoS Protection dauerhaft aktiv – andere setzen die Lösungen nur im Bedarfsfall ein, um den Aufwand zu reduzieren.

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Botnet: Das müssen Sie wissen

Botnets sind mächtige Instrumente, die unter anderem für Datenklau, Spam und Phishing verwendet werden können. Für Unternehmen stellen sie insbesondere eine Gefahr dar, wenn sie für Denial-of-Service-Angriffe verwendet werden. Als Nutzer ist es sehr schwierig, zu erkennen, ob der eigene Computer betroffen und bereits Teil eines Botnets ist. Daher ist es essentiell, von Anfang an auf ein gutes Sicherheitskonzept zu setzen. Gleichermaßen sollten sich Unternehmer vor DDoS-Angriffen schützen, um wirtschaftlichen Schaden abzuwenden.

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Häufige Fragen zu Botnets